In 3 Schritten zu befreitem Essen

Was ist mit „einfach nur“ essen passiert?

Um es kurz zu sagen: Industrie ist passiert. Nahrungsmittel sind zu Produkten geworden. Und Produkte müssen beworben, vermarktet und verkauft werden.

Genau hier hat der nie endende Fluss an „Informationen“ rund um das Thema Ernährung und Ernährungsweisen seinen Ursprung. Jedes Mal, wenn dir jemand sagt, du „sollst dies essen, aber nicht das“, will dieser jemand dir vermutlich „dies“ verkaufen. 

Wenn du also ein bisschen verwirrt bist, was du essen sollst und was nicht, dann solltest du wissen, dass das völlig normal ist. Jeden Tag wirst von unzähligen Menschen, die die unterschiedlichsten Motive verfolgen, mit hunderten von widersprüchlichen Aussagen und Informationen rund um die Themen Essen, Ernährung, Körper und Gesundheit bombardiert. Natürlich bist du verwirrt. Das ist nicht deine Schuld. Allerdings liegt es in deiner Verantwortung, diese Verwirrung hinter dir zu lassen und Klarheit zu schaffen.

3 Vorschläge, wie du Klarheit in deine Verwirrung bringst & mehr Freiheit in deinem Essverhalten findest:

Food Freedom Schritt 1: Hinterfrage deine Einschränkungen.

Ich hatte über Jahre hinweg Probleme mit Binge Eating. Ich dachte immer, die Essanfälle wären das Problem und die Einschränkungen die Lösung. Wenn ich nur ein klein bisschen konsequenter, ein klein wenig disziplinierter sein und mich etwas besser kontrollieren könnte, würde ich es endlich schaffen, diesen Teufelskreis aus Hungern und Überessen hinter mir zulassen.

Jetzt weiß ich: Ich lag völlig falsch. Die Einschränkungen waren das Problem. Die Essattacken waren die Lösung – der Weg meines gequälten Körpers, den Essensentzug auszugleichen, den ihm mein verwirrter Kopf auferlegt hatte.

Ich weiß nicht, was uns dazu verleitet zu glauben, dass ein Weg voller Einschränkungen und Entbehrungen uns zu Freiheit und Erfüllung führen könnten. Aber Fakt ist: Das kann und wird er nicht. Wer nach Freiheit in seinem Essverhalten strebt, der muss sich seiner selbst auferlegten Einschränkungen beim Essen sehr bewusst sein.

Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Einschränkungen gleich sind. Manche können hilfreich sein, die meisten jedoch werden uns eher schaden. Es braucht ein ausgeprägtes Bewusstsein und eine kontinuierliche Neubewertung, um seinen individuell richtigen Weg mit Einschränkungen im Essen zu finden.


Hier sind ein paar Fragen, die du dir in Bezug auf deine persönlichen Einschränkungen stellen kannst:

👉🏽 Sind deine Einschränkungen körperbasiert (Gefühle & Körperempfindungen) oder kopfbasiert (Gedanken, Theorie & „Wissen?
👉🏽 Kommen sie von innen (dir selbst) oder außen (deinem Umfeld, den Medien, „Experten“, etc.)?
👉🏽 Fühlen sie sich limitierend oder befreiend an?

Obwohl das ein sehr individuelles Thema ist, habe ich hier einige Empfehlungen für dich, die auf die meisten Menschen zutreffen, die auf der Suche nach „Food Freedom“ sind:

  • ALLE Nahrungsmittel sind erlaubt. Nahrungsmittel mental als „verboten“ abzustempeln ist toxischer als alle Inhaltsstoffe, die diese Lebensmittel vielleicht beinhalten mögen. (Natürlich macht es Sinn, Nahrungsmittel, auf die du allergisch bist oder die du nicht verträgst, zu vermeiden. Bei „Food Freedom“ geht es in erster Linie darum, deinem Körper zu vertrauen und deine Essentscheidungen darauf zu basieren, wie du dich nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel fühlst, anstatt irgendwelchen Regeln (oder Diätprogrammen) zu folgen, die andere aufgestellt haben.)
  • KEIN Kalorienzählen. Lerne, so viel zu essen, wie du brauchst, um ein angenehmes Sättigungsgefühl zu erreichen.
  • KEIN Wiegen (weder von Nahrungsmitteln noch dir selbst). Im Ernst. Wirf deine Waage einfach weg. Sie verrät dir absolut nichts Wissenswertes.
  • ISS, wenn du hungrig bist. Es ist wirklich so einfach. Dein Körper sagt dir, wann er Nahrung braucht und wann nicht.

Egal, welche Regeln rund ums Essen du aufgeschnappt und übernommen hast, sie sind höchstwahrscheinlich nicht deine eigenen. Also hinterfrage sie immer wieder ganz bewusst und finde heraus, was für dich und deinen Körper funktioniert. 


Food Freedom Schritt 2: Raus aus deinem Kopf und rein in deinen Körper.

Dieser Schritt hängt eng mit dem ersten zusammen. Es geht vor allem darum, deine Aufmerksamkeit von dem, was dir beigebracht wurde, hin zu dem, was du tief im Inneren als wahr erkennst, zu verschieben. Es geht darum, von all dem Denken, Analysieren und Berechnen wegzukommen, das immer mehr Verwirrung schafft.

Es geht darum, auf den zu hören, der es am besten weiß und dem immer nur dein Wohlergehen am Herzen liegt: dein eigener Körper. Er ist dein ganz persönlicher, innerer Ernährungsberater, der vollkommen auf dich spezialisiert ist. Er ist der beste Experte, den du je finden wirst. 

Und das Beste daran ist: Du kannst ihn immer und überall, ganz ohne Kosten konsultieren. Alles, was du dazu tun musst, ist ihn zu fragen und zuzuhören. Vielleicht musst du auch seine Sprache wieder lernen, um seine Signale besser zu verstehen. Das mag einiges an Zeit und Übung erfordern, aber ich verspreche dir: Das ist es auf jeden Fall wert!


Diese Tips können dir helfen, wieder eine gesunde Beziehung mit deinem Körper aufzubauen:

  • Intuitive Bewegung. Damit ist jede Art der Bewegung gemeint, die darauf ausgerichtet ist, deinen Körper zu ehren, anstatt ständig zu versuchen, seine Form zu verändern, oder ihn für etwas zu bestrafen, das du gegessen hast. Die Art, Dauer und Intensität der Bewegung, die dein Körper braucht, kann von Tag zu Tag variieren. Erlaube diese Veränderung und spüre in dich hinein.
  • Atemübungen & Meditation. Ich weiß, diese beiden Schlagwörter werden aktuell inflationär gebraucht. Aber vielleicht gibt es ja auch einen guten Grund dafür. Dich mit deinem eigenen Atem zu verbinden ist ein mächtiges Werkzeug, um die Reaktionen deines Nervensystems zu regulieren, deine Gedanken zu beruhigen und eine tiefe Verbindung mit deinem Körper herzustellen. Meditation kann sich als Resultat daraus ergeben (zusammen mit vielen anderen Dingen): Zu meditieren bedeutet, völlig präsent im Hier und Jetzt zu sein und einfach nur wahrzunehmen, ohne zu bewerten (was ziemlich nützlich ist in Bezug auf unseren Schritt 3 ;)).
  • Entschleunigung (beim Essen & im Leben). Es ist gar nicht so leicht, sich zu fokussieren und einfach mal zuzuhören, wenn man tausend andere Dinge im Kopf hat und noch eine Million mehr auf der To-do-Liste. Wahres Zuhören erfordert Zeit, Raum, ungeteilte Aufmerksamkeit und Konzentration. Das bezieht sich sowohl darauf anderen, als auch dir selbst zuzuhören. Mal einen Gang zurückzuschalten und Körper und Geist zu entrümpeln kann dir helfen, eben diesen Raum zu schaffen. Sich die Zeit zu nehmen, ganz ohne Störungen (Handy, Fernseher, etc.) bewusst zu essen ist ein guter Anfang dafür.

Food Freedom Schritt 3: Verwandle deine Selbstgespräche.

Seien wir ehrlich: Wir alle tragen sie in uns. Diese kleine, gemeine Stimme in unserem Kopf, die uns an all unsere Schwächen und all die Dinge erinnert, die wir nicht hätten tun sollen oder zu denen wir niemals imstande sein werden. Das ist unserer innerer Kritiker. Und er kann eine der größte Hürden auf unserem Weg zu einer gesunden Beziehung zu Essen und unserem eigenen Körper sein. Ich habe für mich persönlich die Erfahrung gemacht, dass eine der wichtigsten Voraussetzungen für „Food Freedom“ darin besteht, die Art und Weise zu ändern, wie wir mit uns selbst reden. Wie genau du dazu vorgehst, habe ich dir in meinem Artikel „Die gemeine Stimme in deinem Kopf: 5 Schritte gegen negative Selbstgespräche“ zusammengefasst.

Wenn es eine Sache gibt, die du aus diesem Artikel mitnimmst, dann sollte es diese sein: Du bist vollkommen in Ordnung, genau so, wie du in diesem Moment bist. Was wäre, wenn du an einen Punkt gelangen könntest, an dem du tatsächlich, voll und ganz, tief in dir drin glauben könntest, dass das wahr ist? Wäre das nicht befreiend? Würde das dein Leben nicht um einiges einfacher machen? Wäre das nicht ein riesiger Schritt, um Freiheit in deinem Essverhalten und Frieden in deinem Körper zu finden? Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass es das wäre. Jetzt liegt es an dir, diesen Schritt zu wagen. Und ich bin hier, um dich auf deiner Reise zu unterstützen.


Welcher dieser Vorschläge ist für dich persönlich am hilfreichsten? Probiere sie aus und teile mir deine Erfahrungen mit!

Möchtest du noch mehr über „Food Freedom“ zu erfahren, weitere praktische Tipps zu erlernen und herauszufinden, was für dich am besten funktioniert? Dann sieh dir gern mein Programm „In 6 Monaten zu befreitem Essen“ an.

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